Der Julianische Kalender
Der julianische Kalender wurde 46 v. Chr. von Julius Cäsar auf Anraten des alexandrinischen Astronomen Sosigenes eingeführt und gilt als Basis für unseren heutigen Kalender. Das Jahr ist ein reines Sonnenjahr und hat nach dem ägyptischen Modell eine Länge von 365 Tagen, wobei jedes vierte Jahr (Schaltjahr) ein zusätzlicher Tag (Schalttag) eingefügt wird. Das julianische Jahr hat somit eine durchschnittliche Länge von 365,25 Tagen (325d 6h) und ist somit 11min 14s länger als das tropische Jahr, das eine Länge von 365,242 Tagen (365d 5h 48min 46s) aufweist und die Grundlage unserer Zeitrechnung bildet.
Die 12 Monate erfüllen nur noch jahresteilende Funktion und sind nicht mehr an den synodischen Monat und damit an die Mondphasen gebunden. Der Jahresanfang wurde vom 1. März auf den 1. Januar verlegt, wovon die Monatsnamen September (der Siebte) bis Dezember (der Zehnte) noch zeugen. Auch Kaiser Augustus führte eine Änderung der Monatslängen durch. Ursprünglich hatte der Februar 29 Tage und in Schaltjahren 30 Tage (anstatt 28 und 29). Bei der Umbenennung des fünften und sechsten Monats des alten römischen Kalenders in Julius (Juli) und Augustus (August) wurde der Februar um einen Tag verkürzt und der August um einen Tag von 30 auf 31 Tage verlängert, da Kaiser Augustus Julius Cäsar ebenbürtig sein wollte.
Zunächst bezogen die Römer den julianischen Kalender auf den Zeitpunkt der Gründung Roms (753 v. Chr.). Mit dem politischen Sieg des Christentums wurde der Nullpunkt des Kalenders mit dem Geburtsjahr des Erlösers identifiziert. Der Mönch Dionysus Exiguus datierte um 530 u.Z. die Zeitalter erstmalig nach Christi Geburt.